Die Deutsche Telekom plant „unwirtschaftliche Neubaugebiete“ nicht mehr ans Festnetz anzuschließen. Die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet in der Samstagsausgabe, das Unternehmen wolle aus Kostengründen in ländlichen Gebieten nur noch drahtlose Anschlüsse anbieten.
Bundesnetzagentur hat Bedenken
Das Bonner Unternehmen soll sein Vorhaben bereits der Bundesnetzagentur vorgestellt haben. Weiter heißt es in dem Blatt, die Behörde habe bereits deutliche Bedenken gegenüber dem Vorstoß des Anbieters geäußert. Demnach will der Konzern in Neubaugebieten, die sich als unrentabel darstellen, keine Kupferkabel mehr verlegen. Dabei soll es sich vor allem um Stadtrandbezirke oder ländliche Regionen handeln. Ein Sprecher betonte auf Anfrage der „Saarbrücker Zeitung“, mobile Telefonanschlüsse böten in diesen Gebieten eine günstigere Alternative.
Mindestversorgung muss gewährleistet werden
Das Telekommunikationsgesetz verpflichtet die Telekom zu einer Mindestversorgung der Bevölkerung. Diese beinhaltet unter anderem auch einen Festnetz-Anschluss für jeden Haushalt. Dabei muss das Unternehmen den Anschluss zu einem akzeptablen Preis anbieten. Nicht nur die Bundesnetzagentur hat den Vorstoß der Telekom kritisiert. Auch seitens der Politik gab es bereits Zweifel. Die Zeitung berichtet, der parlamentarische CDU-Geschäftsführer Bernhard Kaster habe erhebliche Bedenken geäußert. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob ein mobiler Anschluss die gleiche Qualität liefern könne wie ein Festnetzanschluss. Die Telekom müsse der Bundesnetzagentur genau erläutern, wie die Pläne aussehen und bestätigen, dass es zu keiner Verschlechterung der Qualität kommen wird. Ähnlich äußerte sich Bärbel Höhn, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen. Höhn erläuterte, es dürfe nicht passieren, dass Verbraucher für schlechtere Qualität mehr zahlen müssten. Das dürfe ihrer Ansicht nach keinesfalls passieren.
In den letzten Wochen hatte die Deutsche Telekom mit der Volumen-Begrenzung bei Festnetz-Flatrate-Tarifen für deutlichen Unmut gesorgt.