Die EU-Kommission drängt die Handy-Hersteller zu einheitlichen Ladegeräten. Ende des letzten Jahres lief eine entsprechende Vereinbarung der Hersteller aus. Sollte diese bis Februar nicht erneuert werden, will EU-Kommissar Antonio Tajani die Unternehmen entsprechend verpflichten.

Technische Unterschiede führen zu unterschiedlichen Leistungen

Ladegerät

Die meisten Handy-Hersteller setzen inzwischen auf Ladegeräte nach dem Micro-USB-Standard. Dennoch gibt es dabei vor allem technische Unterschiede die bei den Geräten zu unterschiedlichen Leistungen führen. Der USB-Standard reicht mit 2,5 Watt nicht aus, um die Handys in einer angemessenen Zeit aufzuladen. Die Hersteller greifen so auf eine Modifizierung ihrer Ladegeräte zurück, verletzen damit aber den von der EU vorgegebenen Standard. Wird an diese Ladegeräte ein Handy angeschlossen, das von einem anderen Hersteller kommt, so schalten die Ladegeräte auf die recht langsame Leistung von 2,5 Watt herunter

Erweiterter Standard wird von den Herstellern nicht genutzt

Das Internetportal „Golem“ berichtet, der USB-Standard sei längst erweitert worden, von den Herstellern jedoch noch nicht umgesetzt worden. Zwei neue Verfahren, der USB Battery Charge und USB Power Delivery könnten mit deutlich schnelleren Geschwindigkeiten aufladen und dabei bis zu 100 Watt erreichen. Die Hersteller nutzen diese Möglichkeiten jedoch momentan nicht aus.

O2 verzichtet auf Ladegeräte

Das Mobilfunkunternehmen O2 geht indessen einen ganz anderen Weg: Ab 2015 wird der Anbieter den verkauften Smartphones kein Ladegerät mehr beilegen. Damit will das Unternehmen vor allem ein Zeichen für den Umweltschutz setzen. Derzeit haben schlummern unendlich viele ungenutzte Ladegeräte in den Haushalten. Dieses Vorhaben lässt sich aber nur in die Tat umsetzten, wenn bis dahin auch die von der EU vorgegebene Norm erfüllt wurde.