Jens Schulte-Bockum, seit April 2012 Vodafones Deutschland-Chef, erklärte in einem in den ersten Tagen des Jahres 2013 den VDI-Nachrichten gewährten Interview den weiteren beschleunigten Netzausbau für LTE zu einer der Hauptaufgaben seines Unternehmens. Parallel dazu wird jedoch die Realisierung der zur IAF 2012 verkündete Zielstellung zur Netzmodernisierung der bestehenden GSM-Netze fortgeführt.

Vollständige Flächenabdeckung bis 2018

Unter der Voraussetzung, dass das Winterwetter es zulässt, plant Vodafone bereits im ersten Quartal 2013 den Aufbau weiterer 1000 LTE-Stationen. Unter Beibehaltung dieses rasanten Tempos will der Netzbetreiber bis 2015 nahezu jeden Bürger in Deutschland erreichen und bis spätestens 2018 die vollständige Flächenabdeckung mit einem Netz auf Basis der weitreichenden 800 Megahertz-Frequenzen sichern. Dabei sollen Spitzengeschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde erreichbar sein.

Schulte-Bockum führte dazu aus, dass es Vodafone als wichtiger ansehe, ein flächendeckendes Netz anzubieten, als an einzelnen Hotspots Geschwindigkeiten von 100 MBit/s zu erreichen. So bezeichnete er als Kern des LTE-Erlebnisses die Verfügbarkeit von LTE auch in ländlichen Regionen und nicht die maximal erreichbaren Highspeed-Geschwindigkeiten.

Bestehende Hindernisse gilt es zu beseitigen

Kritik übte der Deutschland-Chef von Vodafone an der für sein Unternehmen unbefriedigenden Frequenzwahl, die Apple bei seinen neuesten LTE-fähigen Geräten getroffen hat. Gleichzeitig äußerte er jedoch seine Zuversicht, dass künftige Geräte dieses Herstellers auch die Frequenzbereiche von 800 und 2600 Megahertz berücksichtigen werde.

Als Hindernisse für einen weiteren schnellen Netzausbau verwies er erneut auf die schleppend verlaufenden Genehmigungsverfahren der Bundesnetzagentur. Weiterhin behindere die Abarbeitung von Aufträgen der Energieversorger in Zusammenhang mit der Energiewende die erfolgreiche Suche nach den benötigten verfügbaren Subunternehmen.